Samstag, 2. November 2013

Teil 1- Erinnerungen

 
Livy kniete sich vor die hölzerne Truhe, die eine Art „Denkarium“ für sie war. In ihr befanden sich Fotos, ein paar Souvenirs und ein paar kleine Geschenke, die ihr etwas bedeuteten. Primär lagen die Erinnerungen jedoch in Form von Texten vor. Mindestens 7 vollgeschriebene Tagebücher und enorm viele beschriebene Lineaturblätter, die ungeordnet in der Truhe ruhten. „Was ein Chaos…“, murmelte sie, doch dieses Chaos schien sie nicht an einem Durchblick zu hindern. Ihr Blick suchte gezielt nach einem bestimmten Text, während ihre Hände nach unterschiedlichen Blättern griffen, die meisten wurden jedoch nach einem kurzen Moment zurückgelegt. Als sie, schon etwas entnervt, den nächsten Text in die Hand nahm, fiel ihr plötzlich ein Brief in den Schoß. Den sie jedoch nicht identifizieren konnte. Sie hielt inne. Mit goldenen Lettern stand dort ihr Name, der Briefumschlag war noch ungeöffnet. Verwirrung. Wer, was, wie? Zögern. Doch nahm sie ihn schließlich in die Hand, ihr Herzschlag nun erhöht. Öffnete ihn, und fand darin drei zweiseitig beschriebenene Bögen Papier. Die Worte waren mit blauer Tinte geschrieben. Scharf sog die junge Frau die Luft ein. Sie erkannte die Schrift auf den ersten Blick. Ohne groß nachzudenken und den Moment herauszuzögern, atmete sie kurz durch und fing an zu lesen.

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